Um die Halbinsel Akamas richtig zu erkunden, braucht man schon ein 4 Rad angetriebenes Fahrzeug. Wir überlegen noch zwischen Buggy und Quad, aber mehr Komfort scheint der Buggy mit Dach zu haben.
Kreditkarte zücken, Kaution in bar hinterlegen und Führerschein abgeben, Karre tanken und ab geht die wilde Fahrt. Über Stock und Stein kämpft sich der kleine Buggy an der Küste entlang, die Touriautos müssen da wesentlich vorsichtiger fahren, um mit den Wagen nicht aufzusetzen. Unser erster Stop ist Lara Beach, eine Sandstrand-Bucht.
In der nächsten Bucht ist der berühmte geschützte Schildkrötenstrand, der auch den Namen Lara trägt. Wir kommen gerade rechtzeitig am Turtle Infostand an, denn ein Guide erzählt auf deutsch über den Schildkrötenstrand und das Schutzprojekt. Seitdem die Tiere unter Schutz gestellt wurden, schaffen es 80 % mehr nach dem Schlupf ins Meer. Die letzten Weibchen haben noch im Oktober ihre Eier in den Sand gelegt und man wartet jetzt auf die Schlüpflinge. Die Nester sind alle gekennzeichnet und mit Drahtkäfigen gegen Vögel und Füchse geschützt.
Wir fahren weiter die Berge hoch durch ein Kiefernwaldgebiet, um auf der anderen Seite durch einsame Dörfer wieder herunterzufahren. Irgendwann haben wir wieder Teer unter unseren Reifen und fahren am Bad der Aphrodite vorbei auf die Rumpelpiste oberhalb des Meeres. Die Wanderer sind entweder sauer auf und oder finden unseren Buggy einfach genial, da er sich wunderbar über die hoplrige Straße fortbewegt. Wir werden sogar angehalten und gefragt, wo wir ihn her haben. Die Wanderung 3 im Wanderführer haben wir uns damit gespart und kommen auch so zur blauen Lagune. Per Boot wäre das natürlich auch gegangen.
Inzwischen sind Wolken aufgezogen und ohne Windschutzscheibe wird mir im Tshirt zu kalt, Softshell an und der Buggy darf weiter über die Berge hopsen. Marcus ist inzwischen so mit ihm vertraut, dass er viel schneller fährt und auch noch die SUVs locker überholt.
Wir fahren an der Autovermietung vorbei nochmal in einen anderen Bergabschnitt zum Bad des Adonis. Ein findiger Bauer hat einen Wasserfall mit entstandener Gumpe zu einer Touristenfalle gemacht, für 9 Euro kann man sich das Naturschauspiel anschauen und in die Gumpe springen. Allein die Anfahrt dorthin wird so manchen Mietwagen an seine Grenzen und darüber hinaus gebracht haben, denn es ist eine Schotterpiste ohne Gnade zu bewältigen, „good for all cars“ ist ein glatte Lüge. Der Buggy hat eher Spaß an der Straße und bringt uns zum Parkplatz. Auch wir sollen gegen 16 Uhr ( 17 Uhr ist es dunkel) noch 9 € Eintritt zahlen. Stattdessen fotografieren wir die größte Aphrodite Statur und fahren den Buggy nach Hause.