Ein Tag am Meer. Es ist nicht so einfach zu Stränden in den Haupttouristenorten zu kommen, wenn man nicht teuer eines der Strandhotels gebucht hat. Unsere Ferienwohnung Hotel liegt außerhalb und verleiht die typischen Cruiser-Fahrräder für den Weg zum Strand. Sie sind unbequem, haben nur Rücktritt und rosten schon beim Angucken durch. Schreiben wir es schön: Wir cruisen zum Strand, ca. 5 km entlang der Hauptstraße und dann biegen wir irgendwie falsch ab. Wir fahren an den Slums vorbei, unter dem Palmendach türmt sich Müll und zusammengezimerte Hütten. Plastikabfälle und Elektroschrott wird hier einfach verbrannt. Die Hütten bestehen teilweise nur aus Wellblech oder verzurrten Folien, die als Schutz gegen Sonne, Regen und Wind dienen sollen. Bis tief in den Palmenwald setzen sich die Behausungen fort und wir sind etwas geschockt, denn in der Touristenhochburg Tulum hätten wir das nicht erwartet. Ich traue mich nicht Fotos zu machen, es schien mir zu Respektlos. Kaum um die Ecke gebogen, dröhnt uns schon wieder die Chilloutmusik der trendigen Cocktailbar entgegen, was für ein Kontrast. Ein extra angelegter Fahrradweg führt zum Strand. Dort angekommen stellen wir unsere Räder zu den anderen Cruisern und schlendern den weißen Sandstrand entlang.
Wir finden ein schattiges Plätzchen unter einer Palme und hier bleibe ich fast die ganze Zeit, denn die Sonne vertrage ich nicht gut.
Ich beobachte den Kokosnussverkäufer und finde, dass seine Geschäfte gut laufen. Marcus fragt nach dem Preis und ich winke ab. Nachdem der Mann zweimal bei meiner Palme vorbeigekommen war, geht er auf meinen vorgeschlagenen Preis ein. Wir trinken eiskaltes köstliches Kokosnusswasser und lassen uns später die Nuss von ihm öffnen und das Fleisch herausschälen.
Marcus geht am Strand spazieren und wirft sich zwischendurch immer wieder in die Wellen. Stolz kommt er zurück und berichtet, dass er eine Schildkröte gesehen hat und er sicher wäre, dass sie noch da ist. Zusammen suchen wir nach ihr und in der Tat, sie ist immer noch an der selben Stelle, nur ihr Panzer ist lädiert.
Die Erschafferinnen haben sich eine Competition geliefert, wer die beste Sandskulptur baut und mit uns sind sie sich einig, dass die Pyramide gewonnen hat. Der Erbauerin meint, es wäre Chichen Itza und viel günstiger zu besuchen. Marcus ist da ganz anderer Meinung, denn diese Pyramide hat nicht die selbe Anzahl an Stufen wie die Originalpyramide.
Ich setze ihn mal lieber auf die Schaukel, damit er auf andere Gedanken kommt. Am späten Nachmittag fahren wir mit den Schrottirädern zurück in unsere Ferienwohnung, wir haben beide Sonnenbrand bekommen trotz Lichtschutzfaktor 50 und Palme.