Bevor wir uns auf unsere Route machen, besuchen wir noch das Mayamusem, direkt gegenüber von unserem Hotel. Wir sehen die Bauwerke der Mayas noch in voller Pracht in Bildern und Nachbauten. Außerdem lernen wir etwas über die ekeligen Sachen mit dem Blut als Opfergaben.Mit Vorliebe haben sich die Mayas die Adern geöffnet oder die Zunge mit Igel- oder Rochenstachel durchstoßen. Eine alte Form des heutigen piecings.
Auf dem Weg zur nächsten Mayastätte mitten im Dschungel bläut mir Marcus noch wichtige Verhaltensregeln ein: „nicht auf Pannen am Straßenrand reagieren und keine Anhalter mitnehmen!“
Kohunlich liegt wie gesagt mitten im Dschungel und eine asphaltierte Straße führt über 9 km lang hinein. Am Anfang der Straße stehen zwei Anhalter und Marcus wiederholt seine Warnung. Es sind offensichtlich Touristen und ich pfeif auf die Warnung. Ein deutsch-holländisches Paar auf Weltreise in ihrem Sabbatjahr steigt voller Dankbarkeit bei uns ein. Auf dem Parkplatz vor dem Maya-Highlight ist nichts los und so gehört uns Vieren Kohunlich allein.
Bäume haben ihre Wurzeln durch die Steinbauten gedrückt und lassen Vergleiche zu Angkor Wat aufkommen. Gegen Mücken kämpfend besichtigen wir die komplette Anlage, erklimmen die Pyramiden und schießen Fotos von den Masken des Sonnengottes.
Wir sind zwar etwas schneller mit der Besichtigung als unsere Mitreisenden fertig, warten aber dennoch auf die beiden, denn es hätte keine Transport-Möglichkeit für sie gegeben. Unsere Wege trennen sich wieder auf der Hauptstraße und die beiden bedanken sich zum x-Mal bei uns.
Wir fahren weiter und haben die Qual der Mayapyramidenwahl, 5 im Angebot und wir entscheiden uns für Hormiguero, wieder mitten im Urwald. Die Bauten sind lange Zeit in Vergessenheit geraten und nur durch Zufall 1973 von einem Filmteam wieder entdeckt worden. Das Besondere ist der Monsterrachen mit herausstechenden Zähnen im Pyramideneingang.
Diesmal sind wir ganz allein hier, nur die Brüllaffen springen in den Bäumen rum und suchen nach Nahrung.
Unsere heutige Unterkunft ist ein Eco Village und ich habe das Gefühl ich schlafe in einem Baumhaus mitten im Dschungel. Am Pool treffen wir ein Paar und fachsimplen über die Reiseroute, denn uns stellt sich die Frage, ob wir morgen noch Calakmul besichtigen oder nicht. Für uns würde es einen Umweg von 120 km bedeuten und ca. 3 Extrastunden, dabei brauchen wir allein für die Fahrt nach Palenque schon 6 Stunden. Wir werden auf dieser Reise Calakmul wohl nicht sehen, aber dafür haben wir ein cooles gemälde in unserer Soda abfotografiert.