Palenque wurde uns von allen „Mexiko-Experten“ empfohlen. Vor der Reise haben wir uns natürlich umgehört, welche Orte man unbedingt besuchen sollte. Palenque packte uns jeder auf die to-do Liste. Unser Hotel liegt nur 5 km von den Ausgrabungen entfernt und so waren wir früh dort. Die fliegenden Händler und selbst ernannten Tourguides waren aber schon früher da und quatschten auf uns ein.
Mit dem perfekten Reisebuch konnten wir es aber locker ohne einen Führer erkunden. Wir schauten uns den Ballspielplatz an, wo die Verlierer damals kurzerhand getötet wurden, den Palast, an dessen Zimmerdecke jetzt Fledermäuse hängen und die Pyramiden. Die wichtigen Schätze, die man hier gefunden hatte, sind längst in Museen untergebracht worden und die unterirdischen Gänge bleiben den Besuchern auch verschlossen. Die Bauten allein machen einen stark verwitterten Eindruck. Die ehemalige Konstruktionshilfe von Baumstämmen sind wieder aus den Bauten entfernt worden, so dass alles etwas löchrig aussieht.
Nach dem Rundgang durch die Mayageschichte, brauchen wir etwas lebendigeres. Der Palenque Zoo ist klein und beherbergt, laut Beschreibung, nur die vom Zoll beschlagnahmten Tiere, um sie wieder auszuwildern. Wir kaufen direkt am Eingang, das Füttern von Seekühen und das Streicheln der Riesenschildkröte. Eine ganze Schale mit Obst und rote Beetestücken bekomme ich hingestellt und darf die Knautschgesichter von Seekühen füttern. Die 4 Exemplare tauchen auf , schnauben kurz und nehmen vorsichtig das dargebotene Leckerchen mit ihren seltsamen Lippen an und tauchen kauend wieder ab. Ihre Haut fühlt sich an wie die eines Elefanten und ihr Knautschgesicht mit den schwarzen Knopfaugen hat schon Charme.
Schildkröten gibt es hier viele: Sporenschildkröten, Schnappschildkröten, rote Schildkröten und die Riesenschildkröten. Zunächst drehe ich mal die rote Schildkröte um, die auf dem Rücken in ihrem Gehege liegt und sich nicht umdrehen kann und dann öffnet man uns das Gehege der Riesenschildkröte „Aldi“. Die kommt auch direkt auf uns zu und lässt sich mit Genuss streicheln. Ein tolles Erlebnis für mich, denn unsere eigenen Schildkröten finden Streicheln eher nervig und gehen weiter. Aldi hingegen kommt mir sogar ein Stück hinterher als ich aufstehe und besteht auf weiteres Streicheln. Es gibt noch Krokodile, Raubkatzen, Affen, Tapir, Tukan, Adler, Papageien und und und. Nach unserem Rundgang gehe ich noch einmal zu den roten Schildkröten und drehe wieder ein auf dem Rücken liegenden Panzer um.
Wir schauen uns noch die Stadt an und verbringen den Spätnachmittag am Pool des Hotels mit Riesengeschrei der Brüllaffen in den Bäumen.