Morgens früh verlassen wir Campeche und begeben uns auf die Puuc Route. Sie ist gesäumt von Ausgrabungsstätten der Mayas. Unser Reiseführer hat die besten Ziele schon vorweggenommen, die man an einem Tag schaffen und sehen sollte. Anfangen sollte man in Labna, die einzige Stelle, wo ein Bogen ausgebuddelt wurde. Die übliche normale Eintrittsgebühr (das sollte sich heute noch erheblich ändern) wurde erhoben und wir mussten uns in das Besucherbuch eintragen. Es sind kaum Besucher da und die, die da sind, sind auch noch Deutsche. Sehr praktisch, dann können sie uns direkt im Bogen fotografieren.
Eine halbe Stunde Autofahrt weiter stehen wir vor der Schranke zum Parkplatz vor den Höhlen von Loltun. Ab hier wird man ordentlich zur Kasse gebeten, Parkplatzgebühr, staatlicher Eintritt und Landeseintritt und dann noch ein Führer durch die Höhlen. Geldlich hatte ich da schon den Überblick verloren, aber wir mussten eh noch bis zur nächsten Führung warten. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war ein kleine Wellblechhütte mit einem winzigen Schild “Cafe“. Das Cafe entpuppte sich aber als eine kleine Wellblechhütte mit großem Kühlschrank und offener Feuerstelle als Kochplatz. Die angebotene Cola aus dem Kühlschrank reichte nicht, wir brauchten was zu essen. Der „Cafebesitzer“ zeigte auf die Eier im Kühlschrank, Tomaten und seine Frau. „Huevos mexicana?“ „ Si, Rührei mit Tomaten!“ Und so wurden aus Teig Tortillas geformt, die Tomaten geschnitten und die Eier mit ihnen in die Pfanne geworfen. Da unser Gastwirt unsere Tour-Zeiten der Höhle genau kannte, machte er seiner Frau ordentlich Dampf, dass wir noch rechtzeitig unsere Rühreitortillas und Schwarzbohnensuppe bekommen.
Bis auf den letzten Krümel haben wir alles aufgegessen und das alles mit Cola für 3 € inklusive Trinkgeld. Irgendwo muss man ja schließlich sparen und wenn es am Essen ist.
Die Höhlenführung geht über 2 km durch riesige Höhlenkathedralen. Die Elektrizität wurde nach der letzten Regenzeit teilweise lahmgelegt und so stolpern wir durchs Dunkle mit der Handytaschlampen-app. Wir sind nur zu fünft inklusive Mayaführer und bekommen die Höhlen recht exklusiv gezeigt. Kurz vor Ende der Führung kommen wir zum Höhepunkt der Besichtigung, die Decke der Höhle ist an zwei Stellen eingebrochen und das Sonnenlicht fällt in wunderbaren Strahlen auf den Höhlengrund. Wo Licht und Wasser ist gedeiht auch die Pflanzenwelt, lange Lianen haben sich von der Decke abgeseilt und es sieht aus wie bei Rapunzel.
Unsere Fahrt geht weiter zur größten Mayapyramide Yucatans, nach Uxmal. Wir müssen mal wieder viele Käffer passieren und nicht nur auf die schlechten Straßenbedingungen aufpassen, sondern auch auf die vielen Tuk Tuks, Roller und Straßenhunde.
In Uxmal schlägt einem dann wieder der Pomp entgegen, an einem 5 Sterne Resort vorbei, erreicht man die Schranke des Parkplatzes, bezahlen!, 1. Eintritts-Kasse; bezahlen!, 2. Eintrittskasse, bezahlen!. Für einen Führer reicht unser Geld nicht mehr und so liest Marcus aus dem Reiseführer die wichtigsten Informationen vor. Uxmal sieht im Vergleich zu Palenque nicht so verfallen aus, es mag viel rekonstruiert worden sein, aber für mich ist es bis jetzt die schönste Ausgrabungsstätte.
In Merida kommen wir diesmal vor Sonnenuntergang an und irren durch die Straßen auf der Suche nach chinesischem Essen. Unsere Mägen brauchen eine Erholungsphase von scharfem und mexikanischem Essen überhaupt. Samstagabends ist Heiratszeit in Merida, überall sind Bräute und festlich gekleidete Leute und wir fallen mit unseren staubigen und verschwitzen Reiseklamotten voll aus der Rolle.