Endlich haben wir einmal Zeit, können ausschlafen und uns nach dem Frühstück die Stadt Merida in Ruhe anschauen. Was gestern noch ein Gewusel von Menschen und Autos in den Straßen war, ist heute wie ausgestorben. Es ist Sonntag, wir wissen nicht, ob es jeden Sonntag so ist, aber die großen Straßen sind heute den Radfahrern gewidmet und mit Lotsen gesperrt.
Die Mexikaner und Touristen leihen sich gleichermaßen die angebotenen Räder, Tandems und Vierpersonenräder mit Dach aus und genießen das ungestörte Radfahren auf den geraden Straßen. Die Mexikaner können es nicht so gut, sie schlingern oft und es sieht etwas ungeübt aus, aber alle haben Spaß und es ist wie ein großes Fest. Wir leihen uns die schäbigsten Räder, die es zu haben gibt und radeln kostenlos die Prachtstraße rauf und runter.
Zur Mittagszeit brechen wir Richtung Chichen Itza mit dem Auto auf und landen zuvor in Izamal. Wir klettern bei 33 Grad auf die Haupt-Pyramide und versuchen Chichen Itza zu erkennen, angeblich kann man die 50 km entfernte Pyramide sehen.
Wir können nur erahnen, wo sie sein könnte.
Izamal ist die gelbste Stadt, die ich je gesehen habe, jedes Haus ist gelb, die Farbnuancen differieren, eigentlich müsste die Stadt Amarillo heißen.
Wir suchen auf unserer Weiterfahrt noch eine Cenote, finden sie nicht und rauschen deshalb direkt zum Hotel durch. Heute Abend ist die Lightshow auf der Pyramide und die Leute stehen Schlange an den noch nicht geöffneten Kassen, um eine Karte zu ergattern. Im Internet sind schon zwei Drittel der Sitzplätze ausgebucht. Wir reihen uns ein und bekommen noch Tickets. Ich bin sehr gespannt wie die Show sein wird. Man kann sich einen Ipod geben lassen, damit man sich die Geschichte auf Englisch anhören kann…..
Wir stehen trotz Eintrittskarten schon wieder in einer langen Schlange an. Einmal durch den Einlass gekommen, läuft es wie am Schnürchen. Bevor die eigentliche Show beginnt, machen die meisten Besucher die Audiotour und sehen sich die Pyramiden, Tempel und Säulen an, die in verschiedenen Farben angestrahlt sind.
Nach der Tour beginnt umgehend die Show. Es ist schon sehr beeindruckend, unter einem Sternenhimmel, der seines gleichen sucht, die Pyramide als Leinwand zu betrachten. Die Geschichte von Chichen Itza wird mit einer Licht und Soundshow so perfekt auf die Pyramide projeziert, dass sie dauernd andere Formen und Farben annimmt. Das besondere Erlebnis ist nach 25 Minuten vorbei aber ich werde es für immer in Erinnerung behalten. Und wenn ich mal wieder Sehnsucht danach habe, gehe ich ins Phantasialand zu Chiapas und schaue mir die Fuegoshow an.