Unseren Mitbewohner hat Marcus während meines Toilettengangs im Nachtzug einfach erschlagen und so erfuhr ich erst am nächsten Morgen von der Kakerlake unter dem Bett. Fast pünktlich kommen wir kurz vor 9 in Chiang Mai an und werden direkt abgeholt. Unser Zimmer ist noch nicht fertig und so frühstücken wir im Cafe nebenan. Um 14 Uhr sitzen zum ersten Mal in einem Tuk Tuk- das Hoteleigene- und lassen uns in die Altstadt fahren. In Bangkok ist Tuk Tuk fahren schon eine Strapaze für die Lunge, aber auch hier atmet man enorme Abgasmengen ein. Wir gehen durch das so hochgelobte Chiang Mai und dachten eigentlich, dass es hier irgendwie ruhiger wäre, aber nein. Als Fußgänger hat man hier so gut wie verloren, denn Straßenseite wechseln ist nur mit Wagemut oder stoischer Gleichgültigkeit zu managen.
Mir ist irgendwann auch alles egal und steuere den nächsten Frisörsalon an, meine Haare müssen ab. Eine neue Herausforderung- kein thai-keine Übersetzung-kein Spickzettel. Eine Kundin übersetzt, wäre aber gar nicht nötig gewesen, ich kann super Pantomime- ich erkläre, dass die Haare so kurz sein sollen, dass ich noch ein Zopf machen kann und dass am besten die Spitzen fransig geschnitten werden sowie der Pony. Mein Frisöse versteht alles und so sind die Haare am Ende kurz und liegen gut.
In Chiang Mai gibt es unzählige Tempel, manche sind so vergoldet, dass es schon fast in den Augen brennt. Das Städtchen bereit sich auf das Lichterfest in zwei Tagen vor, mit Parade und ganz vielen Lichtern.
Ach so nebenbei- wir haben jetzt eine superior Hotelzimmer-mit zwei Bädern und zwei Zimmern, gestern noch mit Kakerlake im Etagenbett und heute das, ich werde noch verrückt.