Heute lernen wir die Wörter rapido für schnell und lento für langsam. Um 6:30 Uhr streifen wir schon durch die Straßen und suchen nach Frühstück. In einem Café gibt es schon was und Marcus fragt nach desayuno rapido. „Si claro!“, aber nix ist klar. Das Omelett und Obst lässt auf sich warten, nur der Kaffee dampft vor unserer Nase und der erste Straßenhund schnuppert an unserem Tisch.
Das Frühstück hauen wir uns rapido hinter die Kiemen und warten lange auf unseren Shuttle nach Lanquin. Ein Zubringer Shuttle hält irgendwann auf der anderen Strassenseite und der Fahrer schreit uns an:“Lanquin, rapido!“ Dem großen Shuttle sausen wir hinterher und treffen die anderen am Wasserfall,
Gepäck umladen und ab geht die aufregende Fahrt über 284 km.
Dafür brauchen wir auch nur 11 Stunden mit Pausen. Warum? Fragt lieber nicht… die Fahrt geht über die Berge und bietet wirklich tolle Ausblicke über satt grüne Täler und schön bewaldete Berge, aber die Straße ist Kilometerlang unbefestigt.
So extrem kenne ich es nur aus Filmen. Der Fahrer und der Bus leisten Schwerstarbeit, während im Bus Avatar auf der Glotze läuft. Die Kampfszenen kann wohl niemand so real miterleben wie wir, während der Bus sich holpernd über die Strecke „lento“ bewegt. Die schönste Schlucht wird von einer weißen Gletscherzunge aus Müll verschandelt. Die Kinder betteln am Straßenrand und nicht jeder Straßenhund schafft es rechtzeitig die Straße vor dem LKW zu überqueren, er wird tot einfach liegen gelassen.
Im stockdunkeln geht es die letzten 7 km wieder über Stock und Stein. In Lanquin angekommen, warten die Hotelshuttles auf ihre Gäste und man muss neben seinem Gepäck auf der Pickupladefläche stehen.
Jetzt sitzen wir im Freien bei Nudeln mit Tomatensauce im Hostal und versuchen mit dem Kopf nicht auf der Tischplatte aufzuschlagen so müde sind wir.