
Wir haben schon gestern die feucht-fröhlichen Azoren Richtung Porto verlassen und sind dort von den letzten Sonnenstrahlen des Tages empfangen worden.
Nach dem Einchecken ins Hotel sind wir nochmal los und haben die schlechtesten Pizzen bekommen, die man sich vorstellen kann. Marcus lässt sich doch in der Tat die noch nicht gegessene halbe Pizza einpacken und die stinkt nach Knoblauch und Röstzwiebeln vor sich hin.
Am nächsten Morgen werden wir förmlich geblendet, von der gleißenden Sonne, dem wolkenlosen blauen Himmel und dem strahlend weißen Mietwagen. Marcus hat schon morgens gute Laune und holt mit Spendierhosen den Mietwagen alleine ab, danach hat er alles dazugebucht, was ging, die elektronische Mauterfassung und den Grenzübertritt mit Vollkasko nach Spanien. Die Kreditkarte unseres Gemeinschaftskontos glüht und Marcus meint: „Das nennt man Ehe!“
Wir haben kein richtiges Ziel und so versuchen wir an der Küste so weit es irgendwie geht entlang zu fahren. Wir sehen Strände, feinsandig, mit Holzstegen, mit Felsbrocken im Wasser, eigentlich ist alles dabei, was Strände so zu bieten haben.





An einem Strand-Parkplatz versucht sich ein Penner als Parkplatzeinweiser ein paar Kröten zu verdienen, Marcus schickt ihn direkt weg, doch ich bekomme Mitleid. Ich biete ihm unsere halbe Pizza an und er nimmt sie dankend an. Es hatte also doch etwas Gutes, dass wir noch die Reste mitgenommen haben.


Ich habe mir den Ort Viana do Castelo ausgesucht, das Städtchen liegt so schön der Flussmündung des Flusses Lima und dem Atlantik. Auf dem Berg hinter der Stadt sieht man schon von weitem eine Kirche thronen. Die Santa Luzia hat den besten Blick über die Stadt und den Fluss und den Atlantik finde ich. Selbst National Geographic Magazine bezeichnete die Aussicht auf die Stadt als das drittschönste Panorama der Welt. Marcus hat eher Spaß an Viana do Castelo`s liegenden Eiffelturm, der eigentlich die grüne Brücke über den Fluss Lima ist. Aber in der Tat hat auch Alexandre Gustave Eiffel den Eiffelturm und diese Brücke konstruiert. Eigentlich wollte er seinen Turm hier bauen, hat aber leider nicht funktioniert, deswegen wurde es eine Brücke.











Wenn es gerade so schön läuft, äußere ich meinen nächsten Aussichtspunktwunsch…
Der Miradouro do Cervo mit Hirsch und Doppelschaukel, der absolute Knaller. Der Grenzfluss Mino zwischen Portugal und Spanien fließt in schönen Kurven in den Atlantik und die tiefstehende Sonne macht den Blick umwerfend schön. Wir fotografieren den Hirsch und schaukeln ins Abendlicht.









Und dann übernachten wir im letzten Superlativ für heute, der ältesten Stadt Portugals in Ponte de Lima. Ponte de Lima liegt auch noch auf dem portugiesischen Jakobsweg, der von Santiago de Compostela weiterläuft und hier das Ende der 4. Etappe ist.

Das schöne Städtchen liegt im Dunkeln, als wir unsere Koffer aufs Zimmer hieven. Wir haben von unserem Balkon den Blick auf die Brücke, morgen gibt es mehr Fotos von der Umgebung.
Gute Nacht ins kalte, verregnete Deutschland.